Initiative Theater & Adultismus
Junge Menschen haben das Recht, Theater und Kultur mitzugestalten und als Expert*innen und Künstler*innen ernst genommen zu werden. In den Angeboten und Projekten der Initiative werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene gemeinsam zu Forschenden, stellen Normen in Frage und schaffen neue Spiel-, Entscheidungs- und Lebensräume: Was passiert, wenn sich keine*r auskennt und gemeinsam ein Stück Welt gestaltet wird? Wenn erlernte Verhältnisse und Beziehungen zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen hinterfragt und auf den Kopf gestellt werden?
Die Initiative Theater & Adultismus hat sich im Rahmen einer ersten Projektwoche am Theater der jungen Welt in Leipzig im August 2024 gegründet. Mit Formaten wie künstlerischen Interventionen, Workshops, Fortbildungen und Beratungen möchte sie das Machtverhältnis von jungen Menschen und Erwachsenen im Kontext von Kunst und kultureller Bildung erforschen, thematisieren und in Bewegung bringen.
Die drei Theatervermittler*innen Juliane Barz (Magdeburg), Katrin Maiwald (Leipzig) und Pauri Röwert (Berlin) sind die erwachsenen Gründungsmitglieder der Initiative. Ihre bisherigen Arbeitserfahrungen u.a. am JES Stuttgart, Theater an der Parkaue Berlin, Puppentheater Magdeburg, Theater Magdeburg, Staatstheater Mainz, Theater der Jungen Welt Leipzig möchten sie bündeln und weiterentwickeln. Für ihre Konzeptionen und Umsetzungen der Formate kollaborieren sie jeweils mit Kindern und Jugendlichen vor Ort.
Was bedeutet...?
Adultismus
Der Begriff leitet sich von dem englischen Wort „adult“ für „Erwachsen“ ab und beschreibt das ungleiche Machtverhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern und Jugendlichen. In unserer Gesellschaft haben Erwachsene mehr Rechte als Kinder und Jugendliche und gehen oft davon aus, dass sie allein aufgrund ihres Alters intelligenter und besser sind. Kinder und Jugendliche werden oft nicht ernst genommen und können nur wenige Dinge mitentscheiden. Adultismuskritische Projekte wollen das verändern und dafür sorgen, dass alle unabhängig vom Alter ernstgenommen werden und Kinder, Jugendliche und Erwachsene gemeinsam Entscheidungen treffen können.
Künstlerische Intervention
"Intervention" heißt eingreifen, wenn etwas passiert, damit es nicht schlimmer wird oder damit es nicht nochmal passiert. "Künstlerische Intervention" bedeutet, dass mit den Mitteln der Kunst (zum Beispiel mit einem Theaterstück) auf etwas aufmerksam gemacht wird, das sich verändern soll und nicht wieder passieren darf.